AC Vrila, Trpanj Peljesac

AC Vrila bei Trpanj im Norden des Peljesacs.

So., 27. August 17. Camping Vrila ist für mich ein kleines Paradies. Urwüchsig die Landschaft, glasklares Wasser in einer bezaubernden Bucht mit markanten Palmen. Wir ergattern einen traumhaft schönen Stellplatz fast am Meer und verbringen hier sieben erholsame Tage.

Einfach mal gar nichts tun .............

Malerisches Ambiente

Am Platz findet man überall kleine Kunstwerke. Steinkreise als Sitzgruppen, alte Mühlsteine, originelle Metallskulpturen und heuer ist noch ein lebensgroßer Löwe aus Hufeisen dazugekommen – vom Chef eigenhändig geschaffen.

Geselligkeit wie in einer Großfamilie

Eine weitere Besonderheit hier am Vrila ist die familiäre Geselligkeit, denn fast jeder spricht Deutsch. Das liegt vor allem an Uli, der Platzbetreiberin, die aus Norddeutschland kommt, mittlerweile aber hier überwintert. Uli ist von früh bis spät am Platz präsent, stets hilsfbereit, zapft uns frisches Bier, schenkt hiesigen Rot- und Weißwein aus und es entgeht ihr nichts, was auf dem Platz passiert.  Und wenn man schon öfter hier war, darf man sich spät nachts auch mal selbst ein Bier einschenken und erst am nächsten Tag bezahlen.
An großen Tischen sitzen wir abends beisammen, tauschen Urlaubserlebnisse aus oder spielen Karten, woran sich auch Uli gerne beteiligt.  Internet empfängt man nur in diesem Bereich, doch an manchen Abenden soll man eine Lokalrunde ausgeben, wenn man online geht.

Frank ist hier ganz in seinem Element. Ausgerüstet mit einem Stapel seiner eigenen Reisefotobücher gibt er nützliche Tipps zu möglichen Reiserouten und bevorzugten Campingplätzen. Dafür zapfen ihm einige Gäste stets frisches Bier. Ein Herr aus Österreich kriegt leider keinen Schaum hin.

Sanitär entspricht nicht dem Preisniveau

Das Waschhaus ist aus Natursteinen gemauert und  liegt idyllisch im Grünen. Die Anlagen sind sehr einfach, aber stets sauber und mit WC-Papier ausgestattet. Auch hier urige Dekorationen mit antiken Metallgegenständen hoch oben an den Wänden. Die geräumigen Trogbecken außen sind recht praktisch zum Geschirr- und Wäschewaschen.  Für Camper gibt es ausreichend Kühlgeräte und einen Aufenthaltsraum im hinteren Bereich des Gebäudes.

Kritisches

  • Der Strand ist öffentlich und in der Hauptsaison sind am Wochenende viele Menschen am Strand. Zahlreiche Autos parkten direkt vor der Mauer zum Campingplatz.
  • Preis-Leistung passt heuer nicht mehr; die Hauptsaison geht bis Mitte September.  Für fast 40 Euro für 2 Personen die Nacht erwarte ich wärmeres  Duschwasser und einen Brausekopf, den ich nicht ständig in der Hand halten muss.
  • Mit langem Gespann ist die untere Einfahrt nicht einfach, wir setzten hier auf.
  • Am Campingplatz vorbeigeht es zum Müllplatz und wenn schwere LKWs  zum Schuttplatz fahren, wird auf der unbefestigten Straße viel Staub aufgewirbelt. Vielleicht ist die Müllhalde auch Schuld an den vielen Stechmücken heuer.  Es ist eine neue Art. Sie sind winzig klein und leicht, man sieht sie nicht, man spürt sie nicht und ohne ttzzzsssss greifen sie an. Die Stiche schwellen schmerzhaft an und jucken tage- bis wochenlang. Hoffentlich können die überlebenden Plagegeister im Wohnwagen nicht überwintern!

Was Gäste so unternehmen

Mit dem Auto
nach Orebic an die Westseite des Peljesac. Von da aus mit der Fähre zur Insel Korčula mit ihrer gleichnamigen, mittelalterlichen Stadt-Schönheit. Vor allem nachts hat Korcula ein bezauberndes Flair bei romantischer Beleuchtung mit vielen Kneipen und Straßenmusikanten
zur grünen Insel Miljet, Fähre von Prapatno bei Ston
die monumentale „Stoner Mauer“ besichtigen
Dubrovnik ist auf jeden Fall einen Besuch wert, weil es wunderschön ist. Jedoch sind die Preise mittlerweile Wucher. Eintritt Altstadt-Mauer 150 Kuna, Seilbahn dergl. , eine Kugel Eis 15 Kuna
hinter dem Dingac-Tunnel zum Weinkaufen bei Bauern

Mit dem Rad
Radtour über Kuna nach Crkvice
Radweg Olivenölstraße nach Velika Prapratna
Buchten Divna und Duba   (15 km)

Doch das haben wir alles schon gesehen und so fällt Sightseeing heuer aus!

Spaziergang Uferweg

Zum Fahrradfahren ist es mir zu heiß, zum Frühschoppen zu früh und so schnappe ich meine Kamera und mache mich auf den Weg Richtung Trpanj. Nach wenigen Metern riecht es von Luka Beach Bar herauf aromatisch nach Kaffee, doch ich kann widerstehen.  10 Minuten später zweigt ein Fußweg nach rechts ab über eine kleine Brücke Richtung Friedhof.

Der Friedhof ist nach einem ganz besonderen Grundplan angelegt. Rund um die Friedhofskapelle reihen sich  einzelne Quadrate mit jeweils etwa  einem Dutzend Gräber. Diese Parzellen sind nur an einer Seite miteinander verbunden und man kann so nicht einfach geradewegs den Friedhof durchqueren. Bemerkenswert sind die bildhauerisch aufwendigen Grabsteine und Skulpturen sowie eine wunderschöne Aussicht.

Weiter Richtung Meer beginnt der rund 1 Kilometer lange Uferweg.

Gleich am Anfang weist ein Schild auf eine Besonderheit hin:  Blace, die Bucht mit Heilschlamm. Zum Moorbad  geht es 142 Stufen nach unten, doch der Weg ist angenehm schattig.  Die heilende Wirkung des Schlammes wurde von Fachleuten bestätigt und soll bei Rheuma und Frauenkrankheiten helfen.  Zwei Camper-Familien  berichten, dass sie mit Luftmatratzen hierher gepaddelt sind und sich mit dem dunkelgrauen Heilschlamm eingestrichen haben . Danach sei die Haut wunderbar weich gewesen.

Der Uferweg ist einmalig schön und bewegt sich auf halber Höhe am Meer entlang, teils schattig und umgeben vom würzigen Duft der Pinien. Während des Spaziergangs immer wieder herrliche Sicht aufs Meer, felsige Badebuchten, die Hügel von Trpanj, Aussicht auf das Festland und die Insel Hvar in der Ferne.

Trpanj – versteckte Perle

Die kleine Stadt im Nordosten des Peljesac ist eine der ältesten Siedlungen auf der Halbinsel, Heimat von Fischern, Seeleuten, Oliven- und Weinbauern. Sieben Hügel mit Kirchen, Ruinen, Kapellen,  Renaissancepalästen in üppiger, mediterraner Vegetation. Zahlreiche Konobas und Cafes mit heimischer Kost, kleine Fischrestaurants mit fangfrischem Fisch. Gute Weinkeller mit hervorragenden Weinen.

Abreise, der Sommer ist vorbei

Montag, 3. September. Seit gestern ist es auch hier regnerisch und kühl. Von Trpanj fährt mehrmals täglich eine Autofähre ans Festland nach Ploce. Das macht Sinn, denn so sparen wir uns die Schleife nach Süden und die beiden Grenzübergänge von BiH. In der Saison ist es besser, eine Stunde vorher am Hafen sein, eine Fahrkarte zu kaufen (460 Kuna) und dann einen  Kaffee trinken zu gehen. So sitzen wir gemütlich am Hafen mit Blick auf die Felseninsel mit der weißen Madonna. Diese wurde um 1940 von einer Österreicherin gestiftet als Dank für die Genesung ihres Sohnes.

So sind acht Uraubstage wie im Traum vergangen – morgens lange ausschlafen, danach im Meer schwimmen oder Frühschoppen, faulenzen und lesen. Abends bei Sonnenuntergang den traumhaft schönen Uferweg nach Trpanj gehen und in einer der zahlreichen Konobas lecker zu Abend essen. Am Rückweg durch die Stadt dann täglich ein ganz besonderes Konzert, was den Reiz dieses Urlaubs hier noch enorm erhöht: Das Heulen der Schakale. Mehr dazu kannst Du im Beitrag von 2016 lesen.

 

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