Platzsuche von Stresa bis Ortasee
Karfreitag, 14.04.17. Wir wollen heute umziehen. Zunächst verweilen wir in der schönen Küstenstadt Stresa mit Blick auf die Borromäischen Inseln mit prächtigen Palästen und Gärten. Der Preis von fast 100 Euro für Schiffahrt und Eintritt ist uns dann aber doch zu hoch, und so verzichteten wir auf den 5-stündigen Ausflug.
Erster Geheimtipp: Lago Mergozzo
Nur 1 km vom Lago Maggiore entfernt liegt der Lago di Mergozzo. Der See ist zwar klein, aber sehr schön und soll angeblich der sauberste See Europas sein. Der lange Sandstrand fällt nur leicht ab und ist so für Kinder gut geeignet.
1. Camping Continental. Mindestens 20 Wohnmobile stehen in der Warteschlange und hoffen auf Einlass. Eine Kurzbesichtigung des Platzes wird uns verwehrt, weil wir nicht angemeldet sind.
2. Camping La Quiete ist genauso dicht, mit riesiger Hüpfburg und Gummirutschen. Schade, die Fotos vom Platz sehen sehr idyllisch aus, zusätzlich klingen die Radwege vielversprechend. Wir sind einfach zur falschen Zeit hier.
Soweit zum stillen, beschaulichen, kleinen See bei Stresa.
Zweiter Geheimtipp: Ortasee
Der Ortasee ist der westlichste der italienischen Gletscherseen und liegt in einer dünn besiedelten Gegend. In der näheren Umgebung finden sich noch kleine malerische Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint.
Das Westufer ist steil und rau. Die Berge dahinter gehören zu den Ausläufern des Monte-Rosa-Massivs (4.633 m – zweithöchstes Bergmassivs der Alpen). Die Ostküste dagegen steigt eher sanft zum Mottarone (1491 m) an, der den Ortasee vom Lago Maggiore trennt.
Wir suchen zunächst die preisreduzierten ACSI Plätze. 1. Camping Royal finden wir nach 5 km Serpentinen den Berg hoch über dem See. Obwohl die Lage sicherlich wunderschön ist und auch noch Stellplätze frei wären, kommt der Platz für uns nicht in Frage. Die Auffahrt ist mit unserem Gespann nicht vorstellbar, denn manche Kurven wären nur zu kriegen, wenn man abhängt und den Wohnwagen bergauf weiterschiebt, außerdem wäre bei Gegenverkehr das Sträßchen zu schmal.
2. Camping Orta ist so überfüllt, dass die Warteschlange weit in die öffentliche Straße reicht.
Ein weiterer Campingplatz Allegro, den wir zufällig finden, (ACSI muss ja nicht nicht unbedingt sein) hat lediglich einen Platz für heute Nacht und ist dann über Ostern ausgebucht. Schade, die Gegend ist recht romantisch und ein schöner Fahrradweg führt direkt am See entlang.
Sehr schön da: die Kulisse und alles am Ortasee – weniger touristisch als am Lago Maggiore – beschaulicher, liebevoller … Frank will sich das alles gar nicht ansehen, da es eh nicht machbar ist …
Keine Chance – kein Parkplatz!
Anschließend wollen wir in Stresa an der schönen Strandpromenade etwas trinken. Der Ort Stresa strahlt durch schöne Villen und Luxus-Hotels aus der Belle Époque noch den Flair eines mondänen Nobelkurorts aus. Sogar der Orientexpress hielt hier auf seiner Fahrt von Paris nach Istanbul.
So verabschieden wir uns von unseren Umzugsplänen, nehmen alle Lästerungen über unseren Platz einschließlich Chef und Konsorten zurück und sind froh, dass wir unseren alten Stellplatz in Solcio noch haben. Diesmal stellen wir das Auto einfach gegenüber bei den Mobilehomes ab. Der Campingplatz hat sich mittlerweile auch fast vollständig gefüllt. Gestern waren fast nur Deutsche hier – heute überwiegend Italiener. Na klar, Mailand und Turin sind in der Nähe … und viele Städter wollen über Ostern in die Natur. Diesen Run über Ostern hatten wir nicht einkalkuliert. Bis nach den Feiertagen sitzen wir hier fest. Es wird keinen vernünftigen Platz in der Nähe geben.
Der Radiosender heuteabend war super gut. Immer noch genieße ich die Musik um 2 Uhr morgens!
Der Campingboss hatte nicht aufgepasst und so konnte ich das Auto unauffällig reinschmuggeln. Wir hatten jetzt zwar keinen Seeblick mehr, aber der Bierkasten war in Reichweite. (Anm. d. Ehem.)