Grenze Herceg Novi, Peljesac

Sonntag, 27. August 17. Fahrt über Herceg Novi nach Trpanj, Halbinsel Peljesac, 165 km

Wir verlassen den Campingplatz in Bijela über die Uferstraße, weil die Zufahrt auf die Hauptstraße so einfacher ist. Kurz vor Herceg Novi sehen wir in Richtung einer malerischen Bucht riesige Baukräne und Hotelanlagen. Nach Recherchen entsteht hier mit dem Projekt Portonovi Montenegros prestigeträchtigste Luxus-Lifestyle-Destination mit Europas erstem ONE & ONLY Resort.

Bucht von Kotor bald nur noch für Elite-Reisende?

Auf einem Gelände von 60 Hektar entstehen fast 300 Luxushäuser im mediterranen Stil, Villen in gepflegten Gärten und elegante Penthouse-Appartements. Die Eröffnung ist für 2018 geplant.  Wie auf nachfolgenden Straßentafeln zu lesen ist, sind Investoren willkommen. Hochmoderne Luxus-Marina mit über 230 Liegeplätzen, auch für Super-Yachten bis zu 70 Metern. Ultimative Erlebnisse, und das weltweit einzigartig, will Montenegro jetzt bieten. Preis pro Nacht im vierstelligen Bereich?
Ich beschwer mich ja schon gar nicht mehr, dass die Campingpreise gegenüber dem Vorjahr um 30%  gestiegen sind. Die Bucht von Kotor hat wirklich eine traumhaft schöne Kulisse, die kaum zu toppen ist. Ich bin gespannt, wie sich der Tourismus hier weiterentwickeln wird.

Grenzübergang  bei Herceg Novi

Grenze Herceg NoviWir haben gehört, dass die Grenzkontrollen derzeit lange dauern und es noch einen kleinen Grenzübergang im Wohngebiet von Herceg Novi gibt. Da unsere Zeltnachbarn diesen gestern nicht gefunden haben, machen wir lieber keine Experimente. Der Verkehr am Sonntagvormittag ist gering und trotzdem stauen wir mehr als zwei Stunden. Einige Autos werden ausgiebig gefilzt. Z.B. schrauben Kontrolleure alle Verschlüsse von Wasserflaschen ab und riechen daran, der komplette Kofferraum muss ausgeladen werden, Handtaschen entleert usw. Die Grenzkontrolle schafft durchschnittlich drei Autos in 10 Minuten. Uns hat man, wie fast immer, direkt durchgewunken.
Waldbrand bei Herceg Novi In regelmäßigem Abstand fliegen Löschflugzeuge über die Berge, um Waldbrände zu löschen. Hier hat es seit vier Monaten nicht mehr geregnet! Die Feuerwehrautos stecken auch im Grenzstau fest. Die Tankstelle mit Snackbar macht gute Geschäfte.

Weiter geht die Fahrt entlang der wunderschönen Küstenstraße Südkraotiens, vorbei an Dubrovnik, und bei Ston biegen wir links ab.

Peljesac, mein urwüchsiger Liebling

DerPeljesac ist nach Istrien die zweitgrößte kroatische Halbinsel. Ston ist das Tor zum Peljesac und  bekannt durch die längste Festungsmauer Europas. Die Verteidigungsanlage aus dem 14. Jhd. bestand aus drei Kastellen, die durch Mauern verbunden waren und diente sowohl Dubrovnik zum Schutz wie auch den Salzlagern und Salinen an der Küste. Über 40 Türme begleiteten die über 5 km lange Mauer, von der heute noch Teile stehen und die für 40 Kuna besichtigt werden kann.

Die Halbinsel Peljesac ist 65 km lang und nur 6 km breit. So bieten sich auf der malerischen Strecke über felsige Hügel und fruchtbare Täler immer wieder schöne Ausblicke zum Meer, unter anderen auf die zahlreichen Muschel- und Austernzuchten. Das Land ist dünn besiedelt, jedoch gut kultiviert mit unzähligen Weinbergen und jahrhundertealten Olivenhainen. Auch Feigen, Mandeln, Granatäpfel und Orangen gedeihen hier gut.

Halbinsel des Weins

Muscheln und Austern sind hier von bester Qualität, aber Frank genießt lieber den Wein.  Auch das ist ein Grund, warum wir immer wieder gerne hierher fahren. Peljesac gehört zu den besten Weinanbaugebieten Kroatiens. In diesem ökologisch sauberen Gebiet entstehen  herausragende Weine mit Prädikat wie der berühmte Dingac, aber auch Plavac, Peljesac oder Posthub schmecken hier überall. Die Hänge mit den Reben Mali Plavac sind oft steil zum Meer hin, der Boden karg und von der Sonne gebrannt. Die Rebe ist niederwüchsig und nicht besonders ertragreich, die Pflege mühsam und die Lese oft nur per Hand möglich.

Unterwegs gibt es zahlreiche Weingüter und  Weinshops. Zusätzlich haben Weinbauern an der Straße ihre Schilder „vino“ aufgestellt. Vereinzelt verkaufen Bauern am Straßenrand auch Oliven, Öl und Honig. Urwüchsige Landschaft, teils Macchia, teils bizarre Karstfelsen, teils Weinberge und nie ist es- bis jetzt- von Touristen übervölkert gewesen. Ich mag diese Halbinsel sehr und nach einer Stunde kurvenreicher Fahrt sind wir in Trpanj angelangt.

Und jetzt kommt einer meiner Lieblings-Camping-Plätze:

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