17. August 17. Noch ein Tag im Camp Arbi am Ohridsee.
Vormittag ist Reparatur- Instandhaltung- und Putztag – muss auch mal wieder sein. Frank entsorgt die Chemie ( was hier komfortabel geht), füllt Wasser nach, ölt die Ketten unserer Fahrräder und repariert den Fahrradträger – das mit Silikon angeklebte Trägerteil hat sich durch die Ruckelei am Feldweg gelöst. Ich mache den Wohnwagen innen sauber, sauge Ameisen aus dem Bett und von der Decke, schrubbe die Spuren vom Basilus aus dem Waschbecken im Bad usw. (kurz zur Erklärung: die Zimmerpflanzen in unserer Wohnung in Kronach gießt Elena ein Mal die Woche. Das Basilikum, genannt Basilus, hält das aber nicht durch und so wollten wir das Kraut eigentlich seinem Schicksal überlassen. Dann aber hatten wir Nachsicht und im letzten Moment auch gehört, dass er lästige Insekten fernhalten kann, und so durfte er mit auf die Reise. Auf der Fahrt liegt er immer im Waschbecken und macht dort Dreck.)
Entlang am Ohridsee NW und über den Kafasan Pass.
Der Ohridsee liegt größtenteils in Mazedonien und die besonderen UNESCO-Welterbe Highlights wie Ohrid, Struga und Kloster Sveti Naum kennen wir schon. Heute wollen wir das albanische Westufer des Sees nach weiteren Campingplätzen erforschen und testen, ob der Pass nach Mittelalbanien mit unserem Gespann gut befahrbar ist. Eine Dame aus Holland meinte dazu nämlich: eng ist es schon, aber sie sind ja ein guter Fahrer. ???
Durch Pogradec der übliche Stau. Munteres Treiben, kreuz und quer laufen Fußgänger, fahren Fahrräder und Autos parken in dritter Reihe mit Warnblinkanlage. Danach eine neu verbreiterte Fahrbahn (mindestens 8 Meter breit), Tunnel ist in Fertigstellung, ein durchgehender Fahrradweg bis zur Grenze nach Mazedonien. Bald wird es hier noch viel touristischer werden bei diesen schnellen Zufahrtswegen! Die Obst- und Gemüseverkäufer nutzen den neuen Radweg und bieten hauptsächlich Zwiebeln feil.
Das Wichtigste zuerst: der Kafasan Pass entscheidet, wie unser Weg morgen weiter geht. Der erste Teil ist eine super ausgebaute, breite Straße bis zum Abzweig zur Grenze nach Struga. Danach wird die Straße noch besser, dreispurig mit Randstreifen, sanfte Kurven, nagelneu und super zu fahren. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir schon wieder unten im Tal. Auf der Rückfahrt nehmen wir zum ersten Mal den weitverbreitesten Service in Albanien an:
Lavazh (sprich: Lawasch)
Hier am Ende des Passes treten diese Autowäschen gebündelt auf, meist ohne Firmenschild. Schätzungsweise sechs Stück auf jeder Seite, dicht nebeneinander. Dies ist ein beliebtes Zusatzeinkommen für manchen Albaner. Mit geringsten Mitteln erstellen sie eine Autowaschanlage im Handbetrieb mit Schwamm, Lappen und Hochdruckreiniger. Drei Mann schrubben und spritzen rasant schnell den Jeep innen und außen sauber. Die Jungs, die da Auto waschen, legen sich echt mächtig ins Zeug und stellen Akrobatik- und Schnelligkeitsrekorde auf. Nach einer halben Stunde blitzt der Cherokee strahlend wie nie zuvor. Die 10 Euro haben sich rentiert. (hoffentlich wird der WoWa nicht neidisch!)
Weitere Camping-Plätze
Am Rückweg nach Podgradec interessieren uns noch andere Campingplätze,denn das Land ist schön. Zuerst kommt CAMPING LIN, ein ganz neuer Platz, der uns von vielen Seiten empfohlen wurde. Wir sehen die Zufahrt zum zugehörigen Restaurant leicht erhöht und meinen, es gibt keinen Zugang zum See. So lassen wir ihn außen vor.
CAMPING ERLIN erreicht man über eine lange, staubige Zufahrt. Die Lage ist sehr schön, ruhig, in der Natur gelegen und man kommt sehr gut ins Wasser – zum Schwimmen ideal hier. Für uns kommt er aber nicht in Frage, weil die Diskomusik recht laut schallt. Das ist was für junge Pärchen und Strandbesucher mit Autos. Sanitär ist sehr beschränkt. 2 WC’S mit Duscharmatur an der Wand.
CAMPING REI. Ein langes Wiesengrundstück direkt an der neu ausgebauten Schnellstraße. Im Zelt soll man hervorragend bekocht werden. Sanitärgebäude oder so etwas ähnliches konnten wir nicht entdecken und außer einem Zelt war der Platz nicht von Campern belegt.
So ist für uns Camping ARBI der Favorit hier am Ohridsee in Albanien – Camping LIN kennen wir noch nicht ( folgt vielleicht später).
Am letzten Abend bei und mit der freundlichen Familie Agolli (schade, dass die Verständigung nur auf Schmalspur-Englisch verläuft) kauft Frank noch aus dem abschließbaren Vitrinenschränkchen im Restaurant als Mitbringsel einen Miniatur-Bunker natur. Das Abendessen mit gegrilltem Fleisch und der Service sind unglaublich gut: danke und viel Glück für Euch!