Bucht von Livadh – Camping Kranea

19.08. Abschied von Freunden

Zhansia schenkt mir neben einer herzlichen Umarmung zum Abschied selbstgesammelte albanische Kostbarkeiten: eine große Papiertüte voll getrocknetem Salbei um Tee aufzubrühen an kalten Wintertagen und bei Erkältung, ein paar Lorbeerzweige mit Anleitung zum Darren und ein Glas mit getrocknetem Thymian. Unbeschreiblich, diese Gastfreundschaft ……
Alle wollen uns überreden, noch zu bleiben. Heute ist Folkloreabend in Gjirokastra und danach will Julian für uns ein Barbecue veranstalten und jeder kocht etwas dazu. Doch wir lassen uns nicht umstimmen. Aus einer Übernachtung sind drei geworden und uns zieht es ans Meer.

Fahrt nach Himara

Die Bergstraße nach Saranda kennen wir ja schon von unserem Ausflug zum Blue Eye. So ist Frank vorbereitet auf die vielen Kurven und ich als Beifahrer kann mich an der malerischen Gebirgslandschaft erfreuen.

Saranda hat ein gewaltiger Bauboom erfasst und überall werden noch größere Strandhotels usw.  gebaut. Die Stadt quillt über von Massen an Touristen, Läden und Sonnenschirmen am Strand. Hier wird nach und nach alles zubetoniert. Die Touristenflut bringt auch den Autoverkehr zum Stehen.

Weiter geht’s zu einem der schönsten Strände in Südalbanien. Wir sind jetzt zum dritten Mal hier und recht gespannt, was sich seither verändert hat.

Livadh Beach – traumhafte Küste in Albanien

2011 war unsere erste Wohnwagenreise nach Himara und wir suchten Camping Livadh. Die holprige Sandstraße am Meeresufer wurde immer enger und so fragten wir in einem Gehöft nach. Man sagte uns, dieser Camp wäre nur für kleine Zelte geeignet und wir dürften hier bei Ihnen im Hof stehen bleiben, ein Stromkabel könnten sie uns schon legen. Dieses kam aus einem baufälligen Schuppen mit Meerjungfrau und wir trauten dem gar nicht. Als wir später zu Fuß am Meer entlang gingen, fanden wir dann den gesuchten Campingplatz in einem schattigen Garten mit alten Bäumen, großflächigen Plätzen und angrenzender Taverne. So zogen wir sofort um, zumal sogar der Preis für den Stellplatz günstiger war, als hier vorne in der prallen Sonne ohne Versorgung. Sie haben’s halt probiert.

Damals gab es am Camp Livadh nur ein paar windige Steckdosen direkt am Lokal und die wenigen Camper hatten kein so langes Stromkabel dabei. Mein versierter Frank packte seinen Werkzeugkasten aus und baute für die Nachbarn Stromanschlüsse. Die Außensteckdose unseres Wohnwagens speiste dann die anderen.
Im kleinen Wirtshausgarten konnte man prima essen und täglich wählen: Fisch oder Fleisch. Einheitspreis 3 Euro. Die Oma legte sich dann eine Kittelschürze um, schlurfte in die winzige Küche und zauberte äußerst schmackhafte Gerichte. Einmal, als wir Fisch bestellten kam die Entschuldigung, sie hätten heute nur so was ähnliches wie Fisch und wir bekamen eine riesige Platte voller fangfrischer Garnelen —  die besten, die ich in Erinnerung habe. Auch für 3 Euro.

Heute sehen wir, dass der Nachbargarten noch dazugekommen ist für große Wohnmobile – eher ein Parkplatz – ,  das Sanitärhaus erneuert und der Waldhang mit  engen Ferienhäuschen oder Mietzelten überfüllt ist. Im Restaurant reichhaltige Speisekarte und Pizzen, laute Musik, outdoor Sommer Kino, Karaoke Nächte und Parties. Des einen Freud, des anderen Leid.

 

Camping Kranea

2013 eröffnete Dennis dann Camping Kranea. Moderne, saubere Sanitäranlgen und ein äußerst freundlicher, hilfsbereiter Chef. Dennis war vorher als Kellner in Griechenland tätig und sprach schon damals hervorragend Deutsch.  Wir hatten einen großen Stellplatz direkt neben dem Getränkewagen und somit immer kühles Bier vom Fass. Ab und zu grillte Dennis für die Gäste und servierte das Gegrillte dann direkt auf unserem Campingtisch.

Heute ist Dennis noch genauso freundlich, aber der Platz ist im August gestopft voll. Wir quetschen uns in die letzte Nische ganz hinten und um sich an unseren Tisch zu schlängeln, muss man die Zweige des Olivenbaum unsanft zur Seite drücken. Nach uns kommende Gäste campieren noch auf Fahrwegen. Hier sind wir für die nächsten Tage nun fest eingebaut.

Mich kümmert‘s nicht. Das Meer ist immer noch so wunderschön und sauber wie vor Jahren. Der Strand ist 50 m breit, der Sand grob und dennoch prima zum Barfußlaufen und klebt nicht am Körper fest. Das Wasser ist sehr sauber und man kann herrlich hinausschwimmen ins offene Meer. Keine Bojenkette sperrt ab, keine Motorboote verunreinigen das Wasser.  Nur die Beschallung aus diversen Lautsprechern am Strand ist neu und für meine Ohren eher unangenehm.

Der 1,5 km lange Strand ist inzwischen touristisch voll erschlossen. Zweckmäßige Hotels, Supermärkte, Tavernen und Restaurants,mehrere Campingplätze. Seit 2015 gibt es zusätzlich Camping Moscato  und Camping Nashos. Letzterer hat ein ausgezeichnetes Restaurant, leicht erhöht am Hang, und so hat man einen sehr schönen Blick über das Meer und herrliche, romantische Sonnenuntergänge.

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