Immer wieder River Camp
05. bis 8. August 2016
Wieder einmal zieht es Frank zu dem Platz, an dem wir schon drei Mal enorm große Hilfe bei Fahrzeugpannen erhalten haben durch Chef Nedzad Aganovac und seinen Vater. Ich habe seither Vorbehalte, zum River Camp Aganovac zu fahren, weil in meinem Hinterkopf eine mögliche neue Katastrophe konstruiert wird. Und Nedzad (der hilfsbereiteste und engagierteste Campingplatzbesitzer und ehemaliger Katastrophenhelfer im bosnischen Krieg) sagte einmal: „Don’t take me as a reparation station“. Es geht diesmal alles glatt und nach vorheriger telefonischer Anmeldung quetscht uns Nedzad noch in die letzte freie Lücke auf seinem kleinen Camp. Jedoch fühlen wir uns hier nicht so eingeengt, eher geborgen und heimelig im Schatten der Weiden und Nussbäume.
Der Platz liegt direkt am Ufer des Flusses Buna in der alten Stadt Blagaj (bei Mostar). Die Buna entspringt kurz vorher aus einer der stärksten Karstquellen in Europa. Durchschnittlich 43.000 l Wasser quellen aus einer Höhle unter einem 200 m hohen Felsen. Die Wassertemperatur liegt bei 7 bis 8 Grad. Wenn ich an sehr heißen Tagen bei 40 Grad im Schatten einmal 5 Minuten in den Fluss eintauche, fühle ich mich auch Stunden später noch frisch.
Frank liebt den Platz auch aus einem anderen Grund: am gegenüberliegenden Ufer gibt es eine urige Bar und so hat er beim kühlen Bier den Wohnwagen gut im Blick. Der Ober holt die Bierflaschen aus der Buna und so hat das Bier ideale Trinktemperatur. Direkt daneben gibt es noch ein gutes Restaurant mit bosnischen Spezialitäten. Wir bevorzugen jedoch das einfache Lokal, weil es viel günstiger ist und auch die Einheimischen hier verkehren. Vor allem die Forellen sind hier vom Feinsten. Der alte Fischer holt seit Jahrzehnten auf Bestellung eine der Forellen aus einem Schwimmbottich, zeigt sie dem Gast und nur wenn sie ihm gefällt, landet sie wenige Minuten später auf seinem Teller. Frischer geht es nicht!
Warum wir immer wieder auf diesem Miniplatz landen, kann ich mir selbst nicht erklären. Aber wir standen hier schon mit Zündspulendefekt, dann mit herausgerissener Umlaufkante und im Jahr darauf mit abgerissener Hängerkupplung. Diesmal war alles okay – aber wir waren erst auf der Hinfahrt! Mal sehen, vielleicht müssen wir auf der Rückreise hier noch einmal Station machen. (Anm. d. Ehem.)