Auf den Spuren von Carlo Borromeo aus Arona
18. April 2017. Heute ist der Osterrummel vorbei und wir machen mit dem Auto einen Ausflug. Arona liegt am Südwestufer des Lago Maggiore und ist mit 16.000 Einwohnern eine der größeren Städte in der Region Piemont . Die Messestadt ist ein wichtiges Handels- und Fremdenverkehrszentrum mit Eisenbahnknotenpunkt und großem Hafen. Eine junge, lebendige Stadt mit vielen Läden und bunten, schwebenden Schirmen in der Fußgängerzone. Doch auch kulturhistorisch hat sie einiges zu bieten.
Der Weg führt uns zu der Burgruine Rocca Borromea durch einen naturbelassenen Park steil nach oben. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und den See. Gegenüber liegt die Rocca Angera. Diese waren strategisch wichtige Beobachtungspunkte an der schmalsten Stelle des Lago Maggiore.
Von der Uferpromenade aus blickt man auf die Burg auf dem Rocca di Arona. Hier wurde 1538 Carlo Borromeo geboren, der berühmteste Sproß einer Mailänder Adelsfamilie. Er war Kardinal und Erzbischof von Mailand und wurde heiliggesprochen.
Koloss San Caro
Zu seinen Ehren wurde kurz vor der Stadt eine mehr als 37 m hohe Bronzestatue errichtet. Für fast 200 Jahre – bis zum Bau der Freiheitsstatue in New York 1886 – war sie die größte begehbare Statue der Welt. Über eine steile Wendeltreppe kann man bis in den Kopf steigen und hat einen wunderschönen Ausblick. Ich wollte Frank nicht so lange warten lassen und sparte uns somit Zeit und Eintrittspreis ( die Bilder sind nicht alle von mir).
In der Stadt gibt es auch einige bemerkenswerte Kirchen, die einer Besichtigung wert sind. Besonders gefallen hat mir die spätgotische und teilweise barockisierte Pfarrkirche Navità di Maria Vergine.
Verwinkelte Gassen führen zur Uferpromenade zurück und wir sind jetzt froh, ins Auto zu steigen, weil wir vom kühlen Wind tüchtig durchgeblasen sind.
Die Temperaturen sinken
Das Wetter wird immer stürmischer. Überall abgerissene Zweige und umgeworfene Plakate. Sogar der See bekommt hohe Wellen, die teils auf die Straße spritzen.
Die frühlingshaft warmen Tage scheinen nun endgültig vorbei zu sein. Auch hier sinken die Temperaturen nachts auf 4 Grad. Wir beratschlagen, wohin die Reise morgen geht. Gleich nach Südtirol zum Camping Steiner und dann 4 Tage in Leifers verbringen, wo wir schon alles kennen? Den Urlaub frühzeitig abbrechen bringt auch nichts, denn Sonntag ist die Taufe von meinem jüngsten Enkelkind Louisa, und da wollen wir in Oberbayern sein.
Arona hatte einen recht interessanten Wochenmarkt – direkt an der Uferprommenade. Er schloss um 12 Uhr, wir kamen um 5 nach. Hatte aber den Vorteil, dass jetzt ein Parkplatz leichter zu ergattern war. Das Städtchen ist ganz nett, nur sollte es nicht zu windig sein. Durch die engen Gassen pfeift es gewaltig. Übrigens: Statuen bewundert man von unten außen. Man muss da nicht hochsteigen. (Anm. d. Ehem.)