Di. 22. Mai 18 – Anreise zum Iseosee.
Wir starten vom Kaiser Camping in Bad Feilnbach. Dieser eignet sich auch zum Übernachten hervorragend. Wir sind im Kreisel 3. In der Mitte eine große Schotterfläche für diejenigen, die gar nicht erst abhängen wollen. Rund um den Mittelkreis führt ein asphaltierter Weg, so dass jeder bequem hin und her fahren kann. Wir wählen den äußeren Grünstreifen und stehen sehr schnell. Die Kaiseralm ist heute mit Bedienung, deftige Küche steht blitzschnell auf dem Tisch. Der neue Toiletten-anbau wird eine Wucht: total urig mit Massivholz, sehr dekorativ geschmückt, a Musi gibt’s a …. so wie auf einer echten Bergalm.
Abfahrt nach knackigen Körnerbrötchen aus liebevoll bemalter Frühstückstüte um 8 Uhr.
Brenner
Schon um 9:40 sind wir am Brenner und bezahlen an der Station 9,50 €. Es sind heute sehr viele LKWs unterwegs nach den Feiertagen. In Gegenrichtung auf der rechten Spur eine durchgehende LKW-Schlange bis Klausen, dann bis Bozen. An den leeren Führerhäusern kann man sehen, dass die armen Brummifahrer da schon lange stehen. Unglaublich, wie viele Lastwagen es doch gibt.
Um 11 Uhr verlassen wir die Brennerautobahn, bezahlen 8,80 € und befahren die MeBo bis Eppan. Frank wählt nicht die schnelle Strecke nach Süden, sondern sucht die Herausforderung über zwei Pässe. Die Aussicht soll grandios sein. So tausche ich das Strickzeug gegen die Kamera aus.
Mendelpass
17 steile Kehren sind Nervenkitzel pur für Rad- und Motorradfahrer, jedoch für längere Fahrzeuge oder Gespanne ist es die reinste Herausforderung.
Schon nach 35 Minuten sind wir auf der Passhöhe von 1363 m . Leider ist es regnerisch und somit ist die Aussicht mäßig. Im Ort finden wir einen super Parkplatz und machen Mittagspause. Soeben lese ich bei Wikipedia, dass der Mendelpass für Wohnanhänger gesperrt ist. Ahaaa, deswegen haben wir kein Gespann getroffen.
Passo Tonale
Von nun an geht’s bergab. Vorbei an kleinen Bergdörfern mit uralten Häusern, die wirken wie Wehrburgen. Die Obstplantagen sind heuer mit Plastikfolien verkleidet, so dass die Landschaft einen Grauschleier bekommt. Viele Ortschaften sind stillos für Touristen erweitert worden. Nach fast zwei Stunden sind wir auf einer Passhöhe von 1884 m. Noch immer gibt es Schneereste im Skigebiet. Im Sommer verirren sich nur wenige Urlauber herauf.
Abwärts geht’s in Serpentinen und 180 Grad Kurven. Nach über zwei Stunden sind wir und der Wohnwagen gut durchgeschüttelt. Mein linkes Hörgerät findet sich später in einer Ritze der Ablage wieder, kurz vorm Absturz hinter die Türverkleidung. Die Straße ist teilweise sehr eng und Motorradfahrer schaffen nur knapp die Kurve. Im Tal bei Edola ist ein Stück der Hauptstarße nach Brescia erneuert worden. Doch wenig später brettern wir auf holpriger, alter Straße durch mufflige, finstere Tunnel. Der Plan war, dieses Mal den Iseosee von Norden her anzufahren, da wir diesen Teil noch nicht kennen. Doch der Navi führt uns nicht direkt an der Küste entlang, sondern die Strecke verläuft auf halber Höhe im Ufergebirge. Sie besteht fast nur aus Tunneln und gibt nur ganz kurze Ausblicke auf den See frei. Nach siebeneinhalb Stunden kommen wir endlich bei Iseo an.
Camping Cavelo am Iseosee
Man begrüßt uns freundlich mit einem Glas Prosecco und hilft uns anschließend beim Einparken auf dem zugewiesenen Stellplatz. Leider hat ausgerechnet heute das Lokal am Platz geschlossen und da ein Gewitter am Himmel steht, fahren wir mit dem Auto nach Iseo und nehmen bei heftigem Platzregen gleich die erste Pizzeria in Sichtweite. Die Preise sind auch heftig: z.B. kostet ein Weißbier 6 Euro. Für zwei mittelmäßige Pizzen zahlen wir über 50 Euro.